Hörstel Aufbruch In Die FreiheitJetzt das Hörbuch Martin Luther - Aufbruch in die Freiheit, 1 Audio-CD von Christian Mörken bequem online kaufen. Unser Tipp für Sie: Buch dabei = versandkostenfrei! „Wir haben abgetrieben!“, titelte der „Stern“ 1971. Welche persönlichen Schicksale hinter dem Kampf um straffreie Abtre. Sie ist erst einmal anstrengend und auch gefährlich. Sie ist nichts, was einem geschenkt wird, sie ist etwas, was man sich erarbeiten muss. Für die Freiheit muss man kämpfen, jeden Tag und oft sehr alltäglich und scheinbar klein, für die Freiheit wird gestorben, jeden Tag, ob aktuell im Iran oder in Syrien oder an anderen Orten der Welt. Freiheit ist nichts, was man besitzt, sie ist immer im Werden, sie ist Veränderung, nicht Sicherheit, sie ist eine Bedrohung von Gewissheiten, sie ist der permanente Widerspruch. Und die Frage ist, ob der Mensch für das gemacht ist, wonach er sich, das ist jedenfalls die emphatische Annahme, so sehnt. Ohne diese Emphase, ohne diese Sehnsucht gibt es keine Freiheit, ohne den Drang, die Dinge zu verändern, ohne die Wut auf die Verhältnisse, ohne den Widerstand gegen die Ordnung, ohne die Kritik am Konformismus, das hat der Philosoph John Stuart Mill schon 1859 in 'On Liberty' schön beschrieben, stirbt die Freiheit, und das Leben wird zum Tümpel. Freiheit, so Mill, bedeutet 'neue Wahrheiten' und 'neue Praktiken', sie ist zugleich Vorstellung und Realität, Freiheit muss man denken können, um sie umzusetzen, aber die Freiheit im Kopf ist etwas anderes als körperliche Freiheit. Freiheit ist ein Schlüssel zum Wesen des Menschen. Kampfbegriff Aber in der kapitalistisch und konsumistisch dominierten Gesellschaft, darüber habe ich, ist Freiheit - und damit auch das Wesen des Menschen - ein merkwürdig glanzloses Wort geworden, pragmatisch und zweidimensional, funktional eingebaut in die Verwertungskette, politisch von den nominell eher linken Parteien aufgegeben und von den reell rechten Parteien gekapert, verhunzt, verhackstückt. Freiheit wird hier vor allem passiv verstanden und als gegen den Staat gerichtet, wenn nicht gar libertär überspitzt ganz gegen die Gesellschaft - die Abwesenheit also von Kontrolle oder Zugriff und eher in dem Sinn, in dem der Philosoph Isaiah Berlin in seiner Vorlesung 'Zwei Freiheitsbegriffe' von 'negativer Freiheit' gesprochen hat. Die 'positive Freiheit' dagegen ist keine Freiheit von etwas, sondern eine Freiheit für etwas, sie öffnet die Vision auf ein anderes Leben, eine andere Politik, eine andere Wirklichkeit, sie ist das, was am Ursprung der französischen Revolution von 1789 war - Freiheit ist damit ein Kampfbegriff, ein linker Kampfbegriff und ein linkes Konzept. Freiheit, wo die Politik sie möchte Man muss das alles mal wieder so grundsätzlich sagen, auch weil in der gegenwärtigen politischen Diskussion der Begriff der Freiheit so einseitig und falsch verwendet wird, so reduktionistisch, so armselig und so ignorant der Geschichte und dem Konzept von gesellschaftlicher Freiheit gegenüber. Die FDP etwa, die unter mehr und mehr nur noch dem Namen nach eine freiheitliche Partei ist, die kein Problem damit hat, sich auf die Seite von autokratischen Regimen wie dem von zu stellen und rechtsextreme Ressentiments zu schüren, die den Liberalismus der Bürgerrechte ignoriert und Freiheit vor allem als Reduktion von Steuern definiert. Oder von der CSU, ein Retorten-Reaktionär, bei dem sich Gedankenschwäche mit fehlender Bildung paart, was sein Text in der 'Welt' zeigt, in dem er etwa die Religionsfreiheit einseitig umfrisiert und nur für das Christentum gelten lassen will oder ernsthaft der Natur den gleichen ideologischen Rang einräumt wie dem radikalen Islam oder dem aggressiven Nationalismus, mit dem er in seiner eigenen Praxis gar kein Problem hat, sonst würde die CSU ja nicht den ungarischen Ministerpräsidenten einladen. Leipzig Liest: Zen In Meditation Und Alltag - Freitag 16. März 2018 -16:30 UhrFreiheit wird hier als rein rechter Kampfbegriff eingesetzt, was in den sinnlosen Satz mündet: 'Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit.' Kein Engagement für die Demokratie möglich Umgekehrt ergibt das vielleicht Sinn, aber wie will man auch mit Leuten diskutieren, die mit Begriffen hantieren, die ihnen so egal sind wie der Dienstwagen, in dem sie leben: So wie sich Playmobil zum Menschen verhält, so verhält sich diese kapitalistisch-konformistisch-konservative Vorstellung von Freiheit zur freiheitlichen Realität, zum emanzipatorischen Potential, zur permanenten Revolution, die die Freiheit bedeutet. Man könnte nun das gesamte 20. Jahrhundert, wenn man wollte, als Entzauberung der Freiheit beschreiben, doch im aktuell politischen Zusammenhang ist das Schlüsseldatum immer noch das Jahr 1980, als die kapitalistische Konterrevolution Gestalt annahm - als Freiheit eben, das war der Sündenfall, vom Begriff der Gesellschaft getrennt wurde, als Freiheit auf das gestutzt wurde, was du verdienst, als Freiheit letztlich in ihr Gegenteil verdreht wurde. Denn mit diesem Schrumpfbegriff von Freiheit lässt sich kein Engagement für die Demokratie begründen, die auf der Freiheit aufbaut und erst die Freiheit sichert und die wie die Freiheit täglich erkämpft und verteidigt werden muss, gegen Populisten und Monopolisten, gegen Nationalisten und Rassisten, gegen Fanatiker, sei es des Glaubens oder des Marktes.
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March 2019
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